Können die Sinne nicht mehr vollständig genutzt werden, verkümmern sie – und das Leben wird ein Stückweit sinn-los.
Durch die Sinne kommt „die Welt in unseren Kopf“. Im Wald werden alle Sinne geöffnet. Die Betroffenen bekommen Impulse, die ihre Sinne auf vielfältige und abwechslungsreiche Art und Weise (wieder) anregen. Dadurch können sie (sich) besser wahrnehmen und mehr mit ihren Mitmenschen und der Umwelt in Kontakt treten.
Deshalb ist es so wichtig, die Sinne immer wieder zu schulen. Menschen jeden Alters können dies tun und erhöhen so ihre Lebensqualität. Gerade bei dementiellen Veränderungen ist es jedoch besonders wichtig: Je mehr kognitive Fähigkeiten verloren gehen, umso mehr sind diese Menschen auf ihre Wahrnehmung angewiesen.
Durch diese Art gezielten Sinnestrainings wird der Fokus im Wald auf das gelegt, was sie noch gut können – das, was nicht mehr so gut funktioniert, darf in den Hintergrund treten.
Zudem ist die menschliche Erinnerung sehr eng mit den Sinnen – insbesondere dem Riechen und Fühlen – verknüpft.
Der Wald als reizarmer Ort ist bestens für die Sinnesschulung geeignet. Doch selbst, wenn es den Menschen nicht mehr möglich ist, durch den „grünen Seminarraum“ zu streifen, gibt es Möglichkeiten, eine „Bad im Wald“ zu praktizieren – im Garten oder auf einer Bank am Waldrand. Und wenn Betroffene gar nicht mehr nach draußen können, dann kommt der Wald eben in den Raum: in dem man Elemente aus dem Wald mitbringt, etwa Moose, Zapfen, Rinde usw.
Dabei finden auch die Pflegenden, Betreuenden und Angehörige Berücksichtigung. Sie erfahren, wie sie durch gezielte Übungen einen anderen Zugang zum Betroffenen finden können und es so für beiden Seiten entspannt erlebt wird.