- so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs Demenz aus dem Lateinischen.
Damit ist das wesentliche Merkmal von Demenzerkrankungen vorweg genommen, nämlich der Verlust der geistigen Leistungs-fähigkeit.
Am Anfang der Krankheit stehen Störungen des Kurzzeitge-dächtnisses und der Merkfähigkeit, in ihrem weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses, so dass die Betroffenen zunehmend die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten verlieren.
Eine Demenz ist mehr als eine einfache Gedächtnisstörung. Sie zieht das ganze Sein des Menschen in Mitleidenschaft: Seine Wahrnehmung, sein Verhalten und sein Erleben.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Formen der Demenz. Letztgenannte sind Folgeerscheinungen anderer, meist außerhalb des Gehirns angesiedelter Grunderkrankungen wie z.B. Stoffwechselerkrankungen, Vitaminmangelzustände und chronischer Vergiftungserscheinungen durch Alkohol oder Medikamente. Diese Grunderkrankungen sind behandel- oder sogar heilbar. Sekundäre Demenzen machen ca. 10% aller Krankheitsfälle aus, 90% entfallen auf die primären Demenzen, wie der Alzheimerschen Krankheit.
Alzheimer? Demenz?
Was denn nun – gibt es da einen Unterschied?
Häufig herrscht Unklarheit, ob und was denn beide Begriffe überhaupt unterscheidet bzw. was sie gemeinsam haben. Vielfach wird angenommen, das Alzheimer und Demenz unterschiedliche Worte für die gleiche Erkrankung sind. Stimmt das?
Nein, aber es hat viel miteinander zu tun: Demenz ist der Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher hirnorganischer Leistungs- und Funktionsstörungen, von denen die Alzheimer Demenz mit rund 70% aller Fälle die häufigste Form ist.
Neben vielen eher seltenen anderen Demenzerkrankungen ist unterem die vaskuläre, also gefäßbedingte Demenz von Bedeutung.
Relativ häufig ist auch die Frontotemporale Demenz, die vor allem bei jüngeren Menschen auftritt.
Es gilt also:
Jeder Mensch, der Alzheimer hat, hat eine Demenz.
Aber nicht jeder Mensch mit Demenz hat Alzheimer!
Die Krankheit verläuft bei jedem Betroffenen unterschiedlich, man kann jedoch im Allgemeinen drei Stadien feststellen, die fließend ineinander übergehen. Von den ersten Symptomen bis zum Tod dauert sie durchschnittlich sieben Jahre.
Charakteristisch ist ihr schleichender, nahezu unmerklicher Beginn.
Am Anfang treten kleine Gedächtnislücken und Stimmungsschwankungen auf, die Lern- und Reaktionsfähigkeit nimmt ab. Hinzu kommen erste Sprachschwierigkeiten, die Erkrankten benutzen einfachere Worte und kürzere Sätze oder stocken mitten im Satz und „verlieren den Faden.“ Örtliche und zeitliche Orientierungsstörungen tauchen auf. Die Patienten werden antriebsschwächer und verschließen sich zunehmen gegenüber Neuem. In diesem Stadium registrieren die Kranken bewusst die Veränderungen, die in ihnen vorgehen. Deswegen reagieren viele mit Wut, Beschämung oder Niedergeschlagenheit.
Im weiteren Verlauf werden die Symptome offensichtlich, Beruf und Autofahren müssen jetzt aufgegeben werden. Die Person ist bei Alltagsaufgaben wie Körperpflege oder Mahlzeiteneinnahme auf die Unterstützung anderer Menschen angewiesen. Kennzeichnend für dieses Stadium ist eine hochgradige Störung des Gedächtnisses; nahe Verwandte können oft nicht mehr namentlich benannt werden, das Zeit- und Ortsgefühl geht verloren und die Sprache wird undeutlich und inhaltsleer. Die Erkrankten können ihre Gefühle kaum noch kontrollieren, plötzliche Stimmungsschwankungen, Aggressionen und Depression treten verstärkt auf.
Im Spätstadium ist der / die Erkrankte vollkommen auf Pflege und Betreuung anderer angewiesen. Familienmitglieder werden nicht mehr erkannt, eine verbale Verständigung ist oft unmöglich. Körperliche Symptome wie Gangunsicherheit und Schluckstörungen treten vermehrt auf, die Kontrolle über Blase und Darm schwindet. Bettlägerigkeit erhöht die Gefahr von Infektionen. Die Betroffenen sterben häufig an Lungenentzündung.
( vgl. Quelle: Alzheimer Gesellschaft, Baden-Württemberg e.V., „Begleiten ins Andernland“, Stuttgart, 2014; vgl. Bundesministerium für Gesundheit und Soziales, „Wenn das Gedächtnis nachlässt“, 2005)